Eine Allzwecktheorie?

Alas, Poor Darwin: Arguments Against Evolutionary Psychology

Hilary Rose and Steven Rose, editors. 2001. Vintage Books, London. 292 pages.

Woran denken Sie, wenn Sie den Begriff Evolutionspsychologie hören?

Sie scheint mit dem Alltag und den Alltagssorgen der meisten Menschen so wenig zu tun zu haben, wie es nur geht. Einfach ausgedrückt bedeutet Evolutionspsychologie, dass alles menschliche Verhalten aufgrund der Evolution und der natürlichen Selektion zu erklären ist – Darwins These vom Überleben des Tüchtigsten.

Doch die Herausgeber der 14 Essays, aus denen Alas, Poor Darwin besteht, warnen: „,Darwinistisch‘ und ,evolutionär‘ sind Adjektive geworden, mit denen man fast alles beschreibt.“ Der Philosoph Daniel C. Dennett geht in seinem Buch Darwin’s Dangerous Idea (Darwins gefährlicher Gedanke, 1995) sogar so weit, den Darwinismus als eine „Universalsäure“ zu bezeichnen, die sich durch alles, mit dem sie in Berührung kommt, hindurchfrisst.

Wie die Autoren der 14 Essays argumentieren auch die Herausgeber Hilary und Steven Rose, die irrigen und schädlichen Behauptungen der Evolutionspsychologie (EP) seien durch die verschiedenen Felder der Biologie, Psychologie, Anthropologie, Soziologie, Kulturwissenschaft und Philosophie in das kulturelle Trinkwasser eingesickert. Diese allumfassende Theorie hat einen direkten Einfluss auf die soziale und staatliche Verfahrensweise – und somit eine gewaltige politische Dimension.

Die 14 Autoren – Professoren und führende Vertreter der Anthropologie, Ethnologie, Genetik, Philosophie, Psychologie und Soziologie – sind offenbar alle entschiedene Anhänger der Evolution. Die Absicht des Buches besteht deshalb nicht darin, Darwins Theorie, wohl aber die Extrapolation des Darwinismus als Universalsäure anzufechten.

ALLES IN DEN GENEN 

Alas, Poor Darwin argumentiert, die Evolutionspsychologie wurzele in einem beunruhigenden biologischen Determinismus: der Vorstellung, unsere Entscheidungen und unser Handeln sei irgendwie durch Naturgesetze ausgelöst oder vorherbestimmt. Im Mittelpunkt des ungeheuer populären Buches The Selfish Gene von Richard Dawkins (1976) steht zum Beispiel der Gedanke, alles, was wir tun, sei von unseren Genen diktiert, d.h. evolutionär vorprogrammiert.

In einer ihrer Lieblingsanalogien vergleichen EP-Verfechter das Gehirn eines Neugeborenen mit einem Schweizermesser mit zahlreichen Werkzeugen, die ihm seine jagenden und sammelnden Vorfahren durch den evolutionären Stammbaum vererbt haben, um spezifische Aufgaben zu bewältigen, die sich ihm im Lauf seines Lebens stellen. Dies ist die Stoßrichtung von Stephen Pinkers How the Mind Works (1997). In Funktionen wie z.B. Sprache und Grammatik wird das heranwachsende Kind seiner Meinung nach von einem biologisch-genetisch vorbestimmten Programm gesteuert, und die Entwicklung einer bestimmten Muttersprache ist nichts anderes als eine feste Schablone, die unter verschiedenen Umständen zum Ausdruck kommt. Für Entwicklung durch Lebenserfahrung ist in diesem Schema kein Platz.

Dieser Determinismus hat zu einigen extremen Vorstellungen geführt; zum Beispiel wurde allen Ernstes behauptet, Vergewaltigung sei eine Anpassungsstrategie, ausgelöst durch ein aufgrund der Evolution angeborenes, genetisch festgelegtes Programm, das unattraktiven Männern die Paarung ermöglicht. Diese Auffassung ersetzt eine uralte, pseudoreligiöse Ausrede, „Der Teufel hat mich geritten“, durch ein modernes, pseudowissenschaftliches Pendant: „Ich kann nichts dafür, es ist in meinem genetischen Code.“

Selbst wenn wir von solchen extremen Ansichten absehen, ist es nicht schwer, die verheerende Wirkung zu erkennen, die der Determinismus der Evolutionspsychologie auf Moralvorstellungen, geistige Werte und Verhaltensregeln hat: Wir alle sind biologisch getrieben durch unsere egoistischen Gene, und alle scheinbar selbstlosen Motivationen sind lediglich verkappte Überlebensstrategien.

IST PSYCHOLOGIE EINE WISSENSCHAFT? 

Solche Ideen sind nichts Neues. Vorstellungen von biologischer Prädestination führten zum Beispiel im 19. und 20. Jahrhundert zu Lehren über Rasse, Klasse, Geschlecht und Volkszugehörigkeit. Diese führten wiederum zu philosophischen und dann politischen Weltbildern, die den Völkermord der Nazis an den Juden, den Sinti und Roma und anderen zur Folge hatten. Die Theorien wurden nie ernstlich hinterfragt oder bekämpft, bis das entsetzliche Ergebnis allzu offensichtlich war.

Da Gesellschaftswissenschaften unweigerlich Themen wie Rasse berühren, hatten sie es seither schwer, insbesondere nachdem eine berühmte, von der UNESCO im Jahr 1950 in Auftrag gegebene Studie den Begriff „Rasse“ als wissenschaftlichen Begriff ablehnte. So wurde eine scheinbar unüberwindliche Barriere zwischen den Gesellschaftswissenschaften und der Biologie errichtet, wobei der letzteren die größere Autorität beigemessen wurde.

Die Soziobiologie hatte deshalb im späten 20. Jahrhundert mit Widerständen zu kämpfen, da sie als bloße Modernisierung des Sozialdarwinismus galt. Hier traten die Psychologen auf den Plan. Neue „evolutionäre Erkenntnisse“ dienten als wirksame Argumente für den Anspruch der Nachfolger der Soziobiologen – der Evolutionspsychologen –, ihre Disziplin sei solide und stehe auf der Grundlage der Biologie. Doch der Modus operandi der EP ist ebenso unzulässig vereinfachend (und deshalb zu simpel), wie der der Soziobiologie es war, behauptet das Ehepaar Rose. Trotzdem haben ihn Fernsehautoren, Rezensenten und Universitätslehrpläne offenbar ohne kritische Prüfung oder Kommentar übernommen.

Eine detaillierte Widerlegung der einzelnen wissenschaftlichen Behauptungen der EP sowie ihrer beflissenen, unkritischen Überstrapazierung der Evolutionstheorie bildet die Grundlage von Alas, Poor Darwin.

Da jeder Essay der EP in unterschiedlichen Bereichen widerspricht, wird hier nur eine Auswahl behandelt.

DIE GRENZEN VERWISCHEN 

Der Titel des ersten Essays, „Less Selfish than Sacred? Genes and the Religious Impulse in Evolutionary Psychology“ (Weniger egoistisch als heilig? Gene und der religiöse Impuls in der Evolutionspsychologie), von der Soziologieprofessorin Dorothy Nelkin von der New York University greift den quasi-religiösen Glauben mancher Menschen an die Evolutionstheorie an. Sie schreibt über den Schriftsteller Edward O. Wilson und andere Wissenschaftler: „Sie haben dieses Modell der menschlichen Natur mit missionarischem Eifer in populären Büchern und Zeitschriften vertreten, in dem Bestreben, die Unerleuchteten zu bekehren. So inbrünstig ist ihr Bestreben, dass es fast aussieht, als wollten sie die Tüchtigkeit der Theorie im Sinne Darwins sichern – ihre Überlebensfähigkeit in der Welt der kosmischen Ideen. Ihre Behauptungen, ihre Sprache und ihr Stil haben auffallend religiöse Untertöne. . . . Tatsächlich erscheint das Gen als eine Art heilige ,Seele‘. . . . Sie sind, wie ich meine, Teil einer aktuellen kulturellen Strömung, die die Grenzen zwischen Wissenschaft und Religion verwischt.“

Laut Frau Nelkin ist die natürliche Selektion für Evolutionspsychologen eine „Allzwecktheorie“, die unsere Begriffe von Gut und Böse definiert und Gefühle wie Liebe, Eifersucht, Hass und Verhaltensweisen wie Untreue und Geltungsdrang erklärt.

Frau Nelkin sieht auch einen anderen Autor, Dawkins, kritisch; sie schreibt: „Er reduziert Menschen auf die Stufe von ,Roboterfahrzeugen‘, programmiert auf Verewigung von Genen.“ Dawkins „besteht darauf, dass jeder, der an einen Schöpfergott glaubt, ein ,wissenschaftlicher Analphabet‘ sei.“

Evolutionspsychologie ist nicht nur eine neue Wissenschaft; sie ist eine Vision von Moral und gesellschaftlicher Ordnung, eine Richtschnur für moralisches Verhalten und politische Ziele.“

Dorothy Nelkin, von der New York University

Wenn Frau Nelkins Sicht der Tragweite der EP zutrifft, ist deren Schädlichkeit nicht hoch genug einzuschätzen: „Evolutionspsychologie ist nicht nur eine neue Wissenschaft; es ist eine Vision von Moral und gesellschaftlicher Ordnung, eine Richtschnur für moralisches Verhalten und politische Ziele.“

Evolutionspsychologie ist in der Tat eine Religion mit einigen sehr hochtrabenden Ambitionen. „Mehr als eine wissenschaftliche Theorie“, schreibt Nelkin, „ist Evolutionspsychologie eine quasi-religiöse Darstellung der Tatsachen, die eine einfache und einleuchtende Antwort auf komplexe und immer wiederkehrende Fragen nach der Ursache von Gut und Böse, der Grundlage moralischer Verantwortung und . . . dem Wesen des Menschen gibt. Die Evolutionspsychologie wird zwar als wissenschaftliche Theorie dargestellt, doch sie wurzelt in einem religiösen Impuls, den Sinn des Lebens zu erklären.“

Weiter unten fügt sie hinzu: „Wie die Physiker, die sich über Gott auslassen, borgen sich Genetiker und Evolutionspsychologen die überzeugenden Begriffe des einen Glaubenssystems [des Christentums], um die Bedürfnisse eines anderen zu erfüllen und Anhänger zu gewinnen.“

Eine solche Vorgehensweise ist bestenfalls verwirrend. Und obwohl Alas, Poor Darwin ein mutiges und informatives Buch ist, ist es ein wenig bestürzend, Essays von Anhängern der Evolutionstheorie zu lesen, die die Grundlagen der zufälligen natürlichen Selektion unwissentlich entwerten.

Dies dürften zwei Zitate aus dem dritten Essay, „Anti-Dawkins“ von dem Genetikprofessor Gabriel Dover, illustrieren: „Organismen entwickeln sich unter sehr komplexen inneren und äußeren Bedingungen“, schreibt er, „die von den verfügbaren Modellen bisher noch nicht dargestellt werden konnten“ (Hervorhebungen hinzugefügt). „Daher ist es die sehr vergängliche Natur einzigartiger Phänotypen [beobachtbare Erscheinungsbilder eines Individuums], gepaart mit ihrem biologischen Trick eines Wissens, wie man sich vermehrt, die sie durch ihre spezifischen Wechselbeziehungen mit ihrem Lebensbereich zu den einzigen Determinanten des Selektionsprozesses macht.“

ATOMISIERTES DENKEN 

Mit den Wörtern Wissenschaft und wissenschaftlich verbindet die breite Öffentlichkeit automatisch die Begriffe Autorität und Objektivität. In dem Essay „Why Memes?“ (Warum Meme?) vergleicht Mary Midgley, eine Philosophin mit speziellem Interesse an der Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion, zwei Methoden, Gedanken und Kultur zu verstehen.

Der aktuelle, unter anderen von Dawkins propagierte Trend besteht darin, das Denken zu atomisieren, „indem man es in seine letzten Teilchen analysiert und dann wieder zusammensetzt“. Diese kleinsten Einheiten des Denkens und der Kultur nennt Dawkins Meme. Frau Midgley setzt dem entgegen, dass diese Methode, Kultur zu analysieren, nicht funktioniert – aus dem einfachen Grund, weil Denken und Kultur nicht aus Körnchen bestehen, sondern aus Mustern, wie Meeresströmungen oder Verkehrsströme. Der bessere Weg, Kultur zu verstehen, sei die Muster des umgebenden Kontexts zu verstehen. Doch Bewunderer der Naturwissenschaften, schreibt Midgley, hätten immer „irgendwie gewünscht, naturwissenschaftliche Methoden auf das gesamte Gebiet des Denkens und der Kultur auszuweiten.“

Weiter erleichtert wurde diese Inthronisierung der Naturwissenschaften durch den Dualismus von Denkern wie René Descartes (1596–1650), der glaubte, dass es zwei getrennte Klassen von Substanzen gibt: eine, aus der der Verstand besteht und eine, aus der Körper bestehen. Diese künstliche Trennung zu überwinden, mag ein lobenswertes Ziel sein, doch die EP versucht, die Naturwissenschaft zu benutzen, um alle Funktionen des Denkens und des menschlichen Verhaltens allgemein zu erklären.

Frau Midgley schreibt: „Sie scheint zu verheißen, dass wir auf diese Weise das von Auguste Comte propagierte positivistische Programm erfüllen können, dass das menschliche Denken sich in einem stetigen Aufstieg von der Religion über die Metaphysik zu einem triumphalen Höhepunkt in der Wissenschaft bewegen sollte. Dieses Programm ist allerdings nicht wirklich verständlich. Es sieht nur aufgrund einer Unklarheit des Wissenschaftsbegriffs plausibel aus.“

Frau Midgley zeigt auf, dass die verschiedenen Disziplinen verschiedene Formen des Denkens erfordern. So gehe man an gesellschaftliche Probleme anders heran als an historisches Denken, und wieder andere Denkprozesse seien für das Arbeiten in der Chemie erforderlich. Die Standardisierung, die einige Verfechter der EP durchsetzen wollten, sei die der Naturwissenschaft in ihrer engeren, modernen Definition. So lehnt sie die Art formaler Einheit ab, „die der Philosoph Daniel Dennett in seinem Buch Darwin’s Dangerous Idea durchzusetzen sucht, indem er den Darwinismus zu einem Universalsystem aufbläst“.

Die Versuchung, Denkmodelle, die in einem Bereich gut funktionieren, auf Bereiche auszuweiten, wo dies nicht der Fall ist, ist fast so alt wie die Geschichte. 

Die Versuchung, Denkmodelle, die in einem Bereich gut funktionieren, auf Bereiche auszuweiten, wo dies nicht der Fall ist, ist fast so alt wie die Geschichte. Nehmen wir zum Beispiel die aristotelische Tradition, die nicht nur menschliches Verhalten, sondern auch das Verhalten von Steinen mit gezieltem Denken erklärte. „Allzwecktheorien“ gibt es schon seit sehr langer Zeit im menschlichen Denken.

Mary Midgley zeigt auf, was offensichtlich ist, wenn man sich nicht vom Imperialismus der Naturwissenschaft täuschen lässt: Die Motivation des Menschen und ihre Ursachen sind nicht in der DNS versteckt. Die Hintergründe von Motiven „liegen im Dunkeln, zum großen Teil, weil wir es so schwer und schmerzhaft finden, uns mit ihnen zu befassen“. Abschließend fasst Frau Midgley das vergebliche Bestreben zusammen, menschliches Verhalten durch die Anwendung der Theorie Darwins und der Naturwissenschaften zu erklären: „Die Meme-Story gibt uns schlicht keinerlei Erklärung“ dafür, warum Menschen tun, was sie tun.

DENKFEHLER 

Im letzten Essay, „Escaping Evolutionary Psychology“ (Der Evolutionspsychologie entkommen), versucht Steven Rose den grundlegenden Fehler der EP aufzudecken. Er hat nichts gegen ihr erklärtes Ziel, Muster menschlichen Verhaltens und der Organisation der Gesellschaft zu erklären. Doch ihr innewohnender Fehler sei, dass sie „wie ihre Vorgängerin, die Soziobiologie, eine falsche Vereinheitlichung anbietet, die mit ideologischem Eifer verfolgt wird. . . . Sie bietet wieder nur ein reduziertes Bild an, in dem vermeintliche biologische Erklärungen alle anderen zu unterdrücken und abzulösen suchen.“

Er wirft der EP „zwei große Denkfehler“ vor: „die Fehldeutung der Beziehung zwischen ermöglichenden und verursachenden Mechanismen sowie den Versuch, distalen [entfernter liegenden] Ursachen Vorrang vor proximalen [näher liegenden] Ursachen zu geben. Auf dieser wackligen Grundlage beruhen ihre Rezepte für menschliches Verhalten bzw. Verhaltensregeln und für die daraus folgende Gesellschaftspolitik.“

Alas, Poor Darwin ist ein erfrischendes und lehrreiches Buch, das einige der fehlerhaften Gedanken bloßstellt, die der ahnungslosen Öffentlichkeit, akademischen und politischen Institutionen sowie den Medien als wissenschaftlich verkauft werden.

Tatsächlich ist die sehr enge, moderne Definition der Wissenschaft [als Naturwissenschaft] ein zusätzliches Hindernis für klares Denken darüber, was der Mensch ist und wie wir in den Besitz von Eigenschaften gekommen sind, die uns als kreative, kulturelle und moralisch bewusste Geschöpfe zu etwas Besonderem machen.

FÄLSCHLICH SO GENANNTE WISSENSCHAFT 

Wenn wir bedenken, dass „Wissenschaft“ mittlerweile für die Ablehnung all dessen steht, was nicht innerhalb physischer Parameter messbar ist, so sollte es uns eigentlich nicht überraschen, dass die hochtrabenden Theorien und Moden des Zeitgeistes oft in logische und moralische Sackgassen führen.

Es sollte uns eigentlich nicht überraschen, dass die hochtrabenden Theorien und Moden des Zeitgeistes oft in logische und moralische Sackgassen führen. 

Es ist vielleicht eine Offenbarung, zu erkennen, dass vor fast 2000 Jahren der hochgebildete Jude Paulus aus Tarsus ebenfalls gegen falsche Philosophie wetterte, die sich als Wissenschaft ausgab. Er riet seinem Protegé Timotheus: „Bewahre, was dir anvertraut ist, und meide das ungeistliche lose Geschwätz und das Gezänk der fälschlich so genannten Erkenntnis“ (1. Timotheus 6, 20). Im Zusammenhang mit der Evolutionspsychologie und ihrer sklavischen Ergebenheit gegenüber einer „Allzwecktheorie“ nach Darwin ist der Rat des Paulus heute ebenso vernünftig wie vor langer Zeit.

All dies führt zu einer tieferen Frage, die in Alas, Poor Darwin nicht gestellt wird: Wenn eine Theorie mit solcher Begeisterung falsch, im Übermaß und mit so wenig kritischer Prüfung angewandt werden kann, sollten wir dann nicht die Grundlagen der Evolutionstheorie – einschließlich der natürlichen Selektion – der gleichen kritischen Analyse unterziehen? Und vielleicht sollten wir, wenn wir sie bewerten und prüfen, wohin ihre Grundlagen uns moralisch gebracht haben, die Worte eines anderen „Philosophen“ bedenken – Jesu Christi: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? . . . Darum: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ (Matthäus 7, 16. 20).

Sie werden die zugrunde liegende Evolutionstheorie, die so viel schlechte Frucht getragen hat, an anderer Stelle in Vision immer wieder hinterfragt finden.