„Es möge Friede sein in deinen Mauern“
Werden Israelis und Palästinenser eine gemeinsame Basis in der Jerusalem-Frage finden? Ein Interview, geführt von David Hulme, Herausgeber von Vision, mit Shimon Peres, dem früheren Premierminister und Außenminister von Israel, Mitglied der Knesset und Gründer des Peres-Friedenszentrums.
Jerusalems unmittelbare Zukunft ist eingebunden in die abschließenden Statusverhandlungen zwischen der Israelischen Regierung und der Palästinensischen Befreiungsorganisation. Die Versuche, den schon ein halbes Jahrhundert andauernden israelisch-palästinensischen Feindseligkeiten ein Ende zu bereiten, befindet sich in einem höchst kritischen Stadium.
Es überrascht nicht, dass sich die Verhandlungsführer die schwierigste Frage bis zuletzt aufgespart haben. Es gibt vier Bereiche, die gelöst werden müssen, bevor ein Frieden festgemacht werden kann. Es sind dies: das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge; der Grenzverlauf zwischen Israel und einem künftigen Palästinenserstaat; die Siedlungen auf der West Bank und der endgültige Status von Jerusalem.
Dieser letzte Punkt ist zum hartnäckigsten Streitpunkt auf der Suche nach Frieden für die Region geworden. Der palästinensische Wissenschaftler Ghada Karmi drückt es so aus: „... nichts in der Geschichte des arabisch-israelischen Konfliktes war so strittig wie das Thema Jerusalem.“ Ruth Lapidoth, Professor für internationales Recht an der Hebräischen Universität, bemerkt, dass „... eine Lösung des Konfliktes über Jerusalem der Kern für die Erreichung eines überlebensfähigen und dauerhaften Friedens in der Region ist.“
Für den Großteil der politischen Führung Israels ist eine geteilte Stadt nicht verhandelbar; und zwar unabhängig von der Parteizugehörigkeit, sei es Arbeitspartei oder Likud. Die palästinensische Position sieht Ostjerusalem als Hauptstadt ihres neuen Staates, sei es unter internationaler, binationaler oder nur palästinensischer Hoheit.
Das Friedensrezept der Vereinten Nationen basiert zum Teil auf einer Resolution aus dem Jahre 1947, die für die Altstadt Jerusalems einen Status corpus separatum vorsieht, eine unabhängige Stadt, abgekoppelt sowohl von Israel als auch von einem palästinensischen Staat. Regiert würde die Stadt von einem von der UNO ernannten Beamten. Spätere UN-Resolutionen fügten die Voraussetzung hinzu, dass man auf die Stadtgrenzen vor dem arabisch-israelischen Krieg von 1967 zurückgehen müsse.
Die Angelegenheit des Zugangs der Gläubigen und Besucher Jerusalems zu den heiligen Stätten ist ein weiterer Faktor, der die verworrene Situation noch verkompliziert. Repräsentanten der hauptsächlich vertretenen religiösen Gruppen werden danach trachten, ihre Zugangsrechte und die Freiheit der Religionsausübung zu erhalten.
Die Fragen um Jerusalem spielen eine große Rolle. Die brisante Mischung aus Politik, Religion, Ideologie und Mythen verspricht immer wieder neue Schlagzeilen.
Vielleicht zeigen nur die Worte des berühmtesten Königs Israels, David, den Weg nach vorne. Er schrieb in den Psalmen vor 3000 Jahren: „Wünschet Jerusalem Glück! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben! Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! (Psalm 122, 6-7).
Ein moderner Israelit, der mit allen Komplexitäten der noch offenen Statusverhandlungen vertraut ist, ist der frühere Premierminister Shimon Peres.
Im folgenden Interview, das Vision-Herausgeber David Hulme 1999 mit Shimon Peres geführt hat, machte dieser eine Reihe vorausschauende und unerwartete Aussagen.
DH Man könnte sagen, dass die Regierungen in Israel ihre Position zu Jerusalem als ewige und unteilbare Hauptstadt Israels vorwiegend auf einen zionistisch ideologischen Blickwinkel aufgebaut haben und insofern die Stadt einen sehr wichtigen Teil der israelischen Identität darstellt. Möchten Sie dies kommentieren?
SP Es ist nicht nur Ideologie, es ist auch Geschichte. Historisch gesehen war Jerusalem nie eine arabische Hauptstadt. Sogar als die Jordanier Ostjerusalem okkupiert hatten, machten sie daraus keine Hauptstadt. Andererseits, soweit dies jüdische Geschichte betrifft, hatten wir nie eine andere Hauptstadt als Jerusalem. In dieser Hinsicht ist es fast normal, daß wir Jerusalem als Zentrum für Gebete, Hoffnung und Administration betrachten.
Die Dinge werden etwas komplizierter, wenn wir die religiöse (nicht die politische) Seite betrachten. In bezug auf Religion haben wir zumindest drei Hauptreligionen - Judentum, Christentum, Moslems - wahrscheinlich müssen wir hier neue Verhaltensweisen suchen. Es scheint mir, daß Jerusalem politisch geschlossen ist, aber religiös offen, und die Forderungen der Araber und Palästinenser sind mehr religiöser als politischer Art. Wissen Sie, eines Tages teilte mir Arafat mit, er hätte gerne eine Art moslemischen Vatikan in Jerusalem. Ich fragte ihn, wer in diesem Falle der Papst sein würde. Ich bin nicht sicher, ob wir eine vorbereitete Antwort bekamen; nun gut, er hat eine gewisse Richtung eingeschlagen.
DH Wäre es richtig, den Unterschied zwischen der Position der palästinensischen Autoritäten und der israelischen Regierung über Jerusalem als ideologisch zu bezeichnen? Wollen nicht beide Souveränität über dasselbe Gebiet?
SP Ja. Es gab eine kleine Änderung in der palästinensischen Haltung, weil sie heute behaupten, dass sie nicht für eine Teilung Jerusalems sind. Sie wollen, daß Jerusalem eine Stadt bleibt - eine Stadt, aber zwei Hauptstädte. Ich kann mir schwer vorstellen, daß am Ende des 20. Jahrhunderts jemand ein neues Berlin im Nahen Osten schaffen will. Wir hatten ein geteiltes Berlin - niemand möchte ein geteiltes Jerusalem.
Anfangs klingt dies vielleicht wie eine Lösung, aber später wird es zum größten Problem, das wir alle haben könnten.
DH Wenn es ein ideologisches Problem ist und beide dasselbe wollen, wie wollen Sie dann die ideologische Sackgasse lösen oder wegverhandeln?
SP In meiner eigenen Erfahrung - wissen Sie, wenn immer man nur zwei Lösungen hatte, konnte keine erfolgreich sein. Es war die Präsentation einer dritten Lösung - das ist die Natur von Kreativität - die gewonnen hat. In meiner Erfahrung sind auch alle einmal bekannt gemachten Lösungen bereits zerstörte Lösungen. Wenn Sie eine Lösung zerstören wollen, geben Sie sie bekannt. Dann werden Sie eine Opposition mobilisieren und Skepsis, und man wird sie zerstören.
DH In welchem Ausmaß sind Sicherheitsbedenken ein Punkt in der Jerusalem-Frage?
SP Sicherheit ist sicherlich ein Punkt, aber vielleicht werde ich mich in dieser Frage hier ein wenig von vielen meiner Freunde unterscheiden. Ich glaube nämlich, daß die Antwort auf Sicherheit bessere Beziehungen sind und nicht bessere Zäune. Wir müssen hier ehrlich mit uns selbst sein. Nach meinem Dafürhalten wird Israel niemals 100% Sicherheit haben, wenn unsere Partner nicht 100% Freiheit haben. Man kann vollständige Sicherheit nicht bei teilweiser Freiheit haben, das müssen wir verstehen, da dürfen wir uns nichts vormachen. Und ich glaube, nebenbei - wissen Sie, ich denke, dies ist eine goldene Gelegenheit - und das könnte die Tragödie sein - neue Beziehungen muß man bauen anstatt neuer Trennungslinien; aber wir sind so eingenommen, wir alle, von Geographie, Topographie, Strategie, Mauern, Festungen, daß wir übersehen, daß vielleicht all dies nicht mehr nötig wäre, wenn wir das Verhältnis zwischen den Palästinensern und uns ändern würden. Vielleicht sind viele Leute dazu bereits mehr bereit, als die traditionellen Führer dies realisieren und erklären.
DH Gibt es ökonomische Interessen, die in bezug auf Jerusalems Zukunft eine Rolle spielen?
SP Jerusalem, wie Israel, wie Jordanien, wie die Palästinenser, muss ein offenes Wirtschaftssystem werden. Ich meine, wer immer etwas Nationales haben möchte, kann nationale Armut haben und nicht eine nationale Ökonomie. In einem Treffen mit arabischen Führern wurde mir gesagt: „Schauen Sie, Sie wollen unsere Ökonomie dominieren.“ Bitte, nichts für ungut. Wir sprechen hier nicht von Wirtschaftssystemen, sondern von Armutssystemen. Wer möchte heute die Armut von anderen Ländern kontrollieren? Würde Großbritannien heute nach Bangladesh zurückkehren? Nach Indien? Man wird nach neuen Erfindungen Ausschau halten, nach neuen Technologien, neuen Wissenschaften und man schaut danach im Internet, das keine Distanzen kennt oder Abschottung. Und, nebenbei, ich glaube, daß hohe Technologie der Eintritt zu Demokratie ist. Sie können heute nicht hohe Technologie ohne Offenheit und Transparenz haben. Niemand wird einen Pfennig in Ihre Firma investieren, wenn die Bücher nicht in Ordnung sind und offen zugänglich. Und wo Offenheit und Transparenz ist, beginnt Demokratie.
DH Im Buch von Uri Savir, das er über den Friedensprozeß schrieb, kurz bevor er zum ersten Mal nach Oslo reiste, zitiert er Sie mit der Aussage: „Vor allem müssen die Palästinenser zustimmen, daß Jerusalem nicht in Autonomieverhandlungen eingeschlossen wird, sonst wird ein weiterer Fortschritt unmöglich sein.“ Warum haben Sie diesen Punkt zu dieser Zeit so dargestellt?
SP Ich war immer der Überzeugung, daß wenn man etwas politisch erreichen will, man zuallererst eine Unterscheidung machen muß zwischen veränderlichen und unveränderlichen Teilen. Wenn Sie von Anfang an Startschwierigkeiten haben wollen, fangen Sie mit den unveränderlichen Teilen an. Wenn Sie sich bewegen wollen, etwas identifizieren, wo können Sie sich bewegen? Auf einem Abgrund kann man nicht gehen, man geht auf einer Straße; und ich dachte, Jerusalem - wenn man mit Jerusalem anfängt, wird man die Verhandlungen zerstören. Man sät auf der Stelle Uneinigkeit - mit Volldampf, und mobilisiert jeden, der irgendeine extreme Neigung in seinen Adern hat. Deshalb dachte ich, Moment mal, laßt uns zuerst das Klima ändern und dann können wir den Punkt unter einem anderen Gefühl und Verständnis angehen.
DH Ein paar Jahre später, im selben Monat im Jahre 1995, haben Sie gesagt, daß Jerusalem auf Dauer die ungeteilte Hauptstadt Israels bleiben würde. Ist das eine Position, von der Sie meinen, daß Sie sich niemals ändern kann?
SP Ich denke sogar, daß es keine Notwendigkeit gibt, dies zu ändern. Ich kann an so viele andere Alternativen denken, warum sollte ich diese antasten? Wissen Sie, Jerusalem ist vielleicht der einzige Punkt in der israelischen Position, die frei ist von Strategie und Politik. Dies ist das einzige Gebiet, das von einer Aura von Heiligkeit umgeben ist. Und der Unterschied zwischen Politik und Heiligkeit ist, wenn Heiligkeit beginnt, hört jeder Kompromiß auf. Sogar Überlegungen hören auf. Wenn jemand sagt, dies ist heilig, ist dies das Ende von Überlegungen.
DH Es gab einen Artikel in der Zeitung vor einigen Tagen - hier in der Jerusalem Post - über ein neues Buch von Menachem Klein von Bar-Ilan, worin er spekuliert, daß der Tempelberg eines Tages exterritorial gemacht werden könnte und daß eines Tages die palästinensische Flagge von dort wehen könnte.
SP Das ist eine unklare Idee. Wissen Sie, gemäß unserer Tradition sollte das jüdische Volk nicht am Tempelberg sein, bevor der Messias kommt. Wissen Sie, der Messias ist der größte Diplomat, den das jüdische Volk jemals hatte, ganz einfach, weil er bisher noch nicht angekommen ist. So, ich weiß eigentlich nicht, worauf genau sich diese Vorhersage stützt.
DH Ist die Identität Israels im Begriff einer großen Umschichtung? Warum ich diese Frage stelle, ist ein neues Buch in den Vereinigten Staaten, ungefähr zehn Tage alt, das behauptet, daß diese Identität sich ändern muß, um eine neue Welt möglich zu machen.
SP Ich denke, daß wir in einer besonderen Weise zu einem Judentum zurückkehren, im wirklichen Sinne von jüdisch sein. Der Judaismus (wir geben das nicht zu) wurde sehr von der Diaspora beeinflusst, von unserem Leben dort, und es hat viele Elemente von Kopien anderer Religionen. Was meine ich damit? Judaismus war nie eine Kirche, immer ein Glaube; er hatte keine Hierarchien; sie hatten niemanden, der vom HERRN nominiert wurde, den anderen Leuten Anweisungen zu geben. Die Verbindung zum HERRN ist direkt, und was den Judaismus so anders machte, ist die Vorstellung, daß jede Person im Bildnis Gottes geboren ist. Also ist niemand höherstehend und niemand minderwertig, und wenn die Rabbis entscheiden wollen, wer ein Jude ist, haben die Juden das Recht, zu entscheiden, wer ein Rabbi ist. Das gleicht sich aus. Es gibt eine starke Tendenz, daß wir der Versuchung widerstehen sollten, eine jüdische Kirche zu errichten. Wir haben keine Kirche, wir haben Strömungen; wir haben Unterschiede. Und nach unserer Tradition, hat die Thora - das Evangelium - 70 verschiedene Gesichter, und niemand kann entscheiden, ob eines besser, stärker oder höher ist als das andere. Wir müssen mit unseren Unterschieden leben - zur selben Zeit mit unserer Gleichheit.
DH Ich nehme an, einige Leute sagen, Sie sind eine neue Art Israeli. Sie waren bei einigen Verhandlungen mit den Palästinensern dabei - vielleicht würden diese sagen, Sie sind ein Meister der Realpolitik - gewillt, Kompromisse mit Feinden einzugehen, die vielleicht Freunde werden könnten. Ist das eine akkurate Charakterisierung, und denken Sie, daß Sie persönlich Ihre Haltung in diesen Dingen über die Jahre geändert haben?
SP Lassen Sie mich mit der letzten Frage beginnen. Ich habe mich geändert, weil sich die Situation geändert hat. Als ich dachte, Israel sei in Gefahr, war ich ein schrecklicher Falke. Ich dachte, es ist meine Pflicht, alles zu tun, was ich kann, um Israel zu verteidigen und es stärker zu machen. Aber das war nicht ein Zweck; es war ein Muß. Als ich das Gefühl hatte, daß wir Frieden machen können, habe ich mich geändert, denn dies war ein Zweck. Krieg ist ein Muß, Frieden ist ein Ziel, und ich scheue mich nicht, das zuzugeben, aus voller Überzeugung. Nun denke ich, wenn ich etwas Gutes oder Schlechtes über mich sagen kann, ich bin mehr verliebt in die Zukunft als verankert in der Vergangenheit. Zuallererst frage ich mich, ob man die Vergangenheit ändern kann. Ich glaube, die Erinnerung ist ein schreckliches Ding, weil man sich immer an das erinnert, das man vergessen sollte. Man erinnert sich sowieso niemals an alles. Aber wenn man die Zukunft nimmt, da ist eine neue Sicht - man hat eine neue Chance.
Wissen Sie, man sagt, die Juden haben ein langes Gedächtnis. Was wir heute brauchen, ist eine große Vorstellungskraft, denn die Dinge, die noch passieren werden - oder die bereits geschehen sind - sind so revolutionär, daß die Vergangenheit daneben verblaßt und irrelevant wird. Heute würde ich sehr widerwillig meinen Kindern Geschichte beibringen. Was ist Geschichte schon? Eine Kette von Kriegen, von Blutvergießen, von Haß, von Generälen. Die gesamte Geschichte wurde mit roter Tinte geschrieben. Ich sage nicht, daß unsere Väter und Vorväter schreckliche Leute waren, aber sie haben in einer anderen Welt gelebt, einer Welt, in der Nationen, Stämme und Individuen vom Land und den natürlichen Ressourcen lebten. Also mußten sie es verteidigen oder erweitern; sie brauchten Grenzen und Armeen, und gelegentlich zogen sie in den Krieg. Heutzutage, wo der Wohlstand aus Ideen entspringt, aus der Wissenschaft und Technologie, wozu braucht man Grenzen? Man kann sie sich sowieso nicht leisten. Wozu braucht man Kriege? Und ich glaube, was ich - ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll - ich denke, ich schaue nicht in die Zukunft, ich betrachte die Gegenwart, und ich sehe den Ruf der Zukunft. Ich sehe vor meinen Augen eine sich verändernde Welt - eine revolutionäre Veränderung. Wissen Sie, wenn Sie mir erlauben - ich werde mich immer daran erinnern -, einmal als ich die 5. Avenue an einem wunderschönen Frühlingstag entlang spazierte - einem Frühlingstag in New York -, sah ich einen blinden Bettler. Er hatte ein Schild vor sich stehen mit der Aufschrift: „Es ist Frühling in der Stadt und ich bin blind“. Ich habe das Gefühl, es ist Frühling in der Stadt, und wir sind blind. Mein Vorschlag ist, die Augen zu öffnen - (da ist nichts falsch mit Frühling).
DH Sie sind also optimistisch über die Zukunft von Jerusalem?
SP Ja. Ich denke, trotz der Berge von Problemen und (wirklich) der Ozeane voll Mißtrauen; irgendwo dazwischen ist eine verborgene Lösung: Israel nicht zu zwingen, von seiner ursprünglichen Orientierung abzurücken und die Bedürfnisse der Moslems in Betracht zu ziehen, in religiöser wie in anderer Hinsicht.
DH In meinen Besprechungen mit Palästinensern in den letzten Tagen habe ich bemerkt, daß eine Reihe von ihnen über dasselbe reden, was Sie gesagt haben. Sie sind sehr optimistisch, speziell über die Dinge, die Sie getan haben. Ihr Name wird oft erwähnt. Das Zentrum wird oft erwähnt. Nun, es kann sein, daß es eine bestimmte Gruppe von Palästinensern ist, mit der ich geredet habe.
SP Nein; schauen Sie. Ich denke, daß meine Worte ein Echo finden, weil es das ist, was sie brauchen. Es ist nicht meine Persönlichkeit, sondern ihr Schicksal, das so viel Interesse weckt. Was ich den Palästinensern sage, sage ich auch zu uns selbst - damit Israel demokratisch und jüdisch sein kann, brauchen wir einen palästinensischen Staat. Nicht nur irgendeinen palästinensischen Staat, sondern einen demokratischen palästinensischen Staat. Nicht nur einen demokratischen palästinensischen Staat, sondern einen wohlhabenden palästinensischen Staat. Wir müssen sehr aufpassen, daß sie nicht von uns kontrolliert werden; noch werden sie sich der Armut untertan machen. Wenn sie arm sind und wir reich, könnte der ökonomische Unterschied sehr leicht ganz plötzlich als neuer Konflikt ausbrechen. Was wir also zu tun haben, ich meine das ernst, ist, ihnen zu helfen, zu den Ufern der Demokratie zu gelangen. Die Palästinenser sind ein hochintelligentes Volk, und sie könnten sehr wohl die erste demokratische Erfahrung in ihrer Welt werden. Und wir müssen ihnen helfen, eine hohe Technologie aufzubauen. Wissen Sie, sogar wenn wir ihnen alles geben würden, was sie möchten, würden sie immer noch nicht viel Land haben und wir auch nicht. Wir müssen - sie und wir - unser Leben aus unseren Gehirnen gestalten, und mit unseren Gehirnen besser arbeiten. Man kann Land nicht ausdehnen, aber es gibt keinen Grund, unsere Gehirne zu limitieren, und ich denke, wenn wir dies tun, dann verhalten wir uns weise. Und, von unserem Standpunkt aus: je besser es den Palästinensern geht, desto bessere Nachbarn werden wir haben.