Das Antlitz Gottes?

In der gesamten Geschichte und in allen Kulturen gibt es künstlerische Darstellungen von Göttern und Gottheiten. Die alten Ägypter illustrierten ihre Vorstellungen von Göttern, Göttinnen und dem Jenseits in Bildern auf Sarkophagen und Wandgemälden in Grabkammern. Auch in den Kulturen Mesopotamiens, Griechenlands und Roms waren Tempel, Straßen und Wohnhäuser mit Bildnissen ihrer Gottheiten angefüllt.

Mit dem Gott der Bibel, der sagt, dass er der Allmächtige ist, jenseits des Wissens und jenseits der Darstellungsmöglichkeiten jedes Künstlers, verhält sich dies anders. Sein zweites Gebot verbietet und verurteilt sogar ausdrücklich die Anbetung von Bildern.

Die Archäologie bestätigt, dass es in den Jahrhunderten vor Christus keine Bilder gab, die den Gott Israels darstellten, während Bildnisse der heidnischen Gottheiten Baal und Astarte sehr häufig waren. Im 1. Jahrhundert hielten sich die Juden und die ersten Nachfolger Jesu noch strikt an das Verbot, sich ein Bildnis von Gott zu machen und anzubeten. Doch ab dem 3. Jahrhundert finden wir Darstellungen von Bibelszenen und göttlichen Wesen in der christlichen Kunst. Einige Jahrhunderte später, am Beginn des zweiten Jahrtausends, sind Bilder von Gott (besonders Jesus Christus und den himmlischen Heerscharen) etwas Alltägliches.  

Wie kam es zu diesen Veränderungen? Wäre das religiöse Erbe des Abendlandes nicht ärmer ohne den enormen Schatz an Kirchenfenstern, herrlichen Skulpturen, Fresken, Triptychen und Ölgemälden?

ERST VERDECKT, DANN OFFEN

Erst im 9. Jahrhundert, nach vielen erbitterten Auseinandersetzungen, überwand die abendländische Christenheit ihren tief verwurzelten Argwohn gegen jede bildliche Darstellung des Göttlichen. Es gibt keinerlei Indizien dafür, dass die Kirche im 1. und 2. Jahrhundert überhaupt religiöse Gemälde oder Skulpturen hatte.

Erst im 3. Jahrhundert gibt es ein Beispiel dafür, dass das Bild einer Person offensichtlich der christlichen Andacht dienen soll. Doch selbst wenn in jener Zeit solche Bilder auftauchten, so waren sie symbolisch und allegorisch. Zu den Ersten unter ihnen zählt der „Gute Hirte“, der in den römischen Katakomben auf Grabtafeln und als christliche Skulptur gefunden wurde. Diese Bilder waren fast mit Sicherheit an klassische Darstellungen des Gottes Hermes angelehnt - hirtenähnliche Figuren (Symbole der Güte), die als Votivgaben Tiere auf den Schultern trugen. Andere frühe allegorische Darstellungen von Christus zeigten ihn in der Rolle eines Philosophen inmitten seiner Schüler, der Jünger. Doch keines dieser Bilder sollte ein Porträt Christi sein.

Diese Anonymität blieb bestehen, selbst wenn direkter auf Christus verwiesen wurde, z.B. bei Darstellungen seiner Wunder, wie sie in den Katakomben und auf Sarkophagen gefunden wurden. Da die frühe Kirche auf eine Auferstehung aus dem Grab hoffte, statt zu glauben, dass die Seele in den Himmel aufgenommen wird, ist es nicht überraschend, dass eine der ältesten bekannten Wunderdarstellungen die Auferweckung des Lazarus zeigt; dabei wird die Rolle Jesu allerdings nur impliziert, nicht abgebildet.

Ab dem späten 4. Jahrhundert änderten sich die Darstellungen. Nun erscheint ein verherrlichter „Christus“, entweder thronend oder im Kreis der Apostel. Diese Bildsprache diente offenbar dazu, gegenüber der arianischen Irrlehre, Christus sei nur ein Geschöpf des Vaters, die Göttlichkeit Christi zu unterstreichen. Versuche, ein „lebensechtes“ Porträt zu schaffen, gab es allerdings noch nicht.

Doch die sakrale Kunst war im 4. Jahrhundert unter einen zweiten Einfluss geraten. Kaiser Konstantin begünstigte eine bestimmte Form des Christentums und stellte ihr die künstlerischen Ressourcen des Staates zur Verfügung. Künstler, die zuvor heidnische Gegenstände zu entwerfen und herzustellen hatten, wurden nun in den Dienst der neuen Staatsreligion gestellt. Die christliche Kunst wurde selbstbewusster und kühner. Ab dem Ende des 4. Jahrhunderts gab es direkte Darstellungen Christi. In Fresken und Mosaiken wurden Szenen aus seinem Leben nacherzählt. Doch wegen der anhaltenden Ungewissheit darüber, wie Christus wohl ausgesehen haben mochte, wurde er von einigen mit Bart und von anderen bartlos gezeigt.

DAS GÖTTLICHE ABBILDEN

In dieser Zeit waren heftige Auseinandersetzungen über religiöse Bildnisse in der Kirche ausgebrochen, die sich gewöhnlich um die Theologie der Inkarnation Christi drehten. Zu den Kirchenvätern, die Darstellungen von Christus kritisch sahen, zählten Tertullian, Minucius Felix, Clemens von Alexandria, Lactantius und Eusebius.

Die Griechen meinen, dass die Götter in ihren Leidenschaften wie auch in ihrer Gestalt Menschen gleichen. . . . In den Worten des Xenophanes: Die Äthiopier bilden ihre Götter schwarz und stumpfnasig, die Thraker blauäugig und rothaarig; so stellen sie sich auch vor, dass der Geist der Götter wie ihr eigener sei.“

Clemens von Alexandria, Stromata 7.4

Sie hatten im Wesentlichen zwei Einwände. Der erste betraf Bedenken gegen den Einfluss heidnischer Kunst auf die Kirche: Würde die Kirche dann nicht eine bloße Fortsetzung der heidnischen Vergangenheit statt einer neuen Schöpfung? Zweitens, wie sollte die Kirche mit dem alttestamentlichen Verbot umgehen, sich ein Bildnis zu machen?

Wie diese Auseinandersetzung geführt wurde, kann man am besten bei Eusebius, dem Bischof von Cäsarea, nachlesen. In seiner Kirchengeschichte berichtet er über die Praxis von Heiden, die in ihren Häusern zuvor Gemälde und Skulpturen ihrer Erlösergötter zur Anbetung verwendet hatten. Auch überliefert der Bischof einen Briefwechsel mit Konstantins Schwester, der Kaiserin Constantia, die Eusebius um ein Bild von Christus gebeten hatte. Trotz seiner Verehrung und Treue zu dem Kaiser (siehe Artikel „Konstantin - der Mann und die Kirche“) gab Eusebius ihr eine deutliche Antwort. Er fragte sie, ob das Bild, das sie sich wünschte, den göttlichen oder den menschlichen Christus darstellen sollte und schrieb dann, das Göttliche abzubilden hieße, den Heiden zu folgen, und das Menschliche abzubilden verstoße gegen das biblische Verbot. Er schloss seinen Brief mit der Feststellung, wenn er dem Wunsch der Kaiserin nachkäme, „scheinen wir wie Götzenanbeter unseren Gott in einem Abbild umherzutragen“.

Es gelang der Kirche mit verschiedenen Mitteln, viele Heiden zum Christentum zu bringen - doch diese zu einer Änderung ihrer Praktiken zu bringen, gelang ihr weniger gut. Im Gegenteil. Augustinus schrieb am Ende des 4. Jahrhunderts, viele so genannte Christen seien „abergläubisch“ und noch immer „Anbeter von Gräbern und Bildern“ (Die Lebensführung der katholischen Kirche und die Lebensführung der Manichäer [Reihe: Opera = Werke. B. Antimanichäische Schriften, 1. Schriften zur Lebensführung, Bd. 25] 34.75).

Direkte bildliche Darstellungen von Christus wurden erst nach einigen Jahrhunderten allgemein akzeptiert und dies eindeutig unter dem Einfluss tief verwurzelter religiöser Traditionen und Praktiken der Heiden.

ALLMÄHLICHES UMDENKEN

Am Ende des 7. Jahrhunderts nahm die Kirche eine Haltung ein, die das Gegenteil der frühkirchlichen Haltung war. Diese für die Geschichte der Kunst und der Kirche bedeutende Entscheidung fiel im Jahr 692 beim Konzil „im Trullo“ (Kuppelsaal des Kaiserpalastes). In seinem Kanon 82 bestimmte das Konzil, „dass das Bild des Lammes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt, Christi, unseres Gottes, künftig in menschlicher Gestalt statt wie früher als Lamm gezeigt wird“ (Philip Labbe und Gabriel Cossart, Sacrosancta Concilia 6.1124; Übersetzung aus dem Englischen).

Hier begann die langsame Entwicklung der christlichen Kunst von der formelhaften, wenn auch kostspieligen byzantinischen Kunst mit ihrer begrenzten Auswahl an Darstellungen und Stilen bis zum voll erblühten Realismus der Renaissance mit Mantegna, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Botticelli, Correggio, Raphael und späteren Meistern wie Rubens, Tizian und Gianlorenzo Bernini.

Zuerst kam jedoch der Bildersturm des 8. Jahrhunderts in Ostrom, wo der Vormarsch direkter bildlicher Darstellungen verständlicherweise auf erheblichen Widerstand stieß. Mit dem Befehl, religiöse Bildnisse in Kirchen wie Wohnhäusern zu vernichten, suchte der byzantinische Kaiser Leo III. (717-741) - ein in jeder Hinsicht orthodoxer Christ - den nahenden Kräften des Islam zuvorzukommen, für die manche christlichen Kunstwerke Gotteslästerung waren.

Dies brachte Leo in Konflikt mit den Päpsten der westlichen Kirche, Gregor II. und Gregor III. Im Jahr 787 unterschied das Zweite Ökumenische Konzil in Nizäa in einem Beschluss, der den ersten Bildersturm beendete, zwischen dem Abbild und der abgebildeten Person. Es war eine feine Unterscheidung - die weder damals noch heute alle akzeptierten.

Ein zweiter, weniger heftiger Bildersturm im frühen 9. Jahrhundert endete mit einer Bestätigung des Beschlusses von Nizäa. Danach wurde im Westen am ersten Fastensonntag der „Triumph der Orthodoxie“ gefeiert, und die Ostkirche führte ihr „Fest der Orthodoxie“ ein. Nun waren die Bilderstürmer die Ketzer.

EIN WAHRES ABBILD?

Nachdem die Ikonographie von beiden Teilen der Kirche sanktioniert war, kamen verschiedene Motive auf. Ab dem 10. Jahrhundert und bis zum Ende der byzantinischen Epoche gab es Herrscherikonen von „Christus Pantokrator“, dem „Allherrscher“, in der Pose eines Monarchen oder Richters.

Woher wissen wir, ob ein Bildnis von Christus aussieht wie Christus? Offenbar haben sich weder die Bilderstürmer noch die Orthodoxen diese grundlegende Frage gestellt.“

Cyril Mango, The Art of the Byzantine Empire

Unterdessen wurden die Vorstellungen vom Aussehen Christi konkreter, da wundersame, „wahre Abbilder“ auftauchten. Im Mittelalter zweifelte kaum noch jemand daran, dass nun endlich bekannt sei, wie Christus ausgesehen habe. Pilger strömten in Scharen zum Petersdom in Rom, um sein Abbild auf dem Schweißtuch (sudarium) der Veronika zu sehen. Einer Legende zufolge hatte eine Frau namens Veronika Christus auf seinem Weg zur Kreuzigung ein Tuch dargeboten, damit er sich das schweißnasse Gesicht abwischen konnte. Man glaubte, dass sich sein „wahres Abbild“ (lat. vera icon, möglicherweise auch ein Wortspiel, aus dem der Name der „Hl. Veronika“ gebildet worden war) durch ein Wunder auf das Tuch übertragen habe. Veronika kommt in der lateinischen Fassung der „Apostelgeschichte des Pilatus“ vor - einer Schrift über den Tod Christi aus dem 2. Jahrhundert. In der griechischen Fassung wird sie Berenike genannt und mit der Frau identifiziert, die Christus vom Blutfluss heilte (Markus 5, 25-34), deren Namen die Bibel selbst jedoch nicht angibt.

Einige Jahre nach dem Heiligen Jahr 1300, in dem Pilger zum Schweißtuch der Veronika kamen, schrieb Dante: „Signor mio Gesù Cristo, Dio verace, or fu sì fatta la sembianza vostra? [Mein Herr Jesus Christus, wahrhaftiger Gott, so also war dein Antlitz?]“ (Paradiso, Canto 31).

Veronika ist auf dem Ölgemälde „Die Prozession zum Kalvarienberg" von Ridolfo Ghirlandaio aus dem Jahr 1505 zu sehen. Christus trägt das Kreuz, und sie nimmt von ihm das Tuch mit seinem klar erkennbaren Gesichtsabdruck entgegen. Künstler wie Albrecht Dürer und Francisco de Zurbarán malten solche Szenen, aber auch eine ganze Gruppe geringerer Maler   jener Epoche, die über Händler Bilder zu diesem Thema an Pilger verkauften und allein damit ihren Lebensunterhalt verdienten.

Das goldene Zeitalter der abendländischen Sakralkunst dauerte ungefähr vom 10. bis zum 18. Jahrhundert und hinterließ zahllose Skulpturen, Wandgemälde, Fresken, Ölgemälde und illuminierte Bücher, die als Auftragswerke oder Werke der Frömmigkeit angefertigt wurden. Die beliebtesten Motive basierten natürlich auf den Festen Weihnachten und Ostern: die Geburt Jesu und die Kreuzigung.

DAS MODERNE GESICHT DES BILDERSTURMS

Wie immer man zur Ikonographie steht - zweifellos stellen einige der in Könnerschaft und Qualität größten Kunstwerke religiöse Themen dar und bilden Gott (insbesondere Christus) und seine Geschichte mit der Menschheit ab. Die meisten Künstler lebten in Zeiten, in denen Religiosität unumstritten war, und schufen religiöse Werke, einige fast ausschließlich. Der Gedanke an einen Meister wie Michelangelo ist von dem atemberaubenden Deckenpanorama der Sixtinischen Kapelle oder seinen anrührenden Marmorskulpturen der Pietà kaum zu trennen.

Die Reformation war einer der Faktoren, die in einem großen Teil des Abendlandes den Bann der Ikonographie brachen. Unter dem Protektorat Oliver Cromwells im 17. Jahrhundert hatten die Briten ihren eigenen Bildersturm, wieder auf der Grundlage des zweiten Gebotes. Puritanische Eiferer verbrannten, zerschlugen und verstümmelten viele Andachtsbilder und Sakralbauten.

Seit dem frühen 20. Jahrhundert kann Kunst ebenso der Herausforderung und Verspottung von Gottesvorstellungen dienen wie ihrer Verherrlichung. Heute begegnen uns bei manchen Künstlern zunehmend Banalität, Trivialität, Respektlosigkeit und Gotteslästerung. Und in einer Zeit des Zynismus erübrigt sich die Frage, ob das machtvollste Werkzeug des Bildersturms rohe Gewalt oder spottender Skeptizismus ist.

Wer die Londoner National Gallery besucht, findet dort eine der weltweit umfangreichsten Gemäldesammlungen mit christlichen Inhalten. Im Gegensatz zur National Gallery mit ihren gewichtigen Meisterwerken zeigte die Wander-ausstellung mit dem Titel „100 Artists See God“ (100 Künstler sehen Gott) im Institute of Contemporary Art Anfang 2005 zahlreiche fragwürdige oder frivole Darstellungen Gottes, aber nur wenige drastischer Art. Zu diesen zählten ein Gemälde von einem Urinal mit dem Titel „Untitled“ (God), eine nackte Frau - über einem Priester schwebend, der sie anbetet - und ein gekreuzigter Holzfrosch. Das mit Medikamenten gefüllte Medizinschränkchen des englischen Künstlers Damien Hirst warf die Frage auf, ob Gott menschliches Leid sieht, versteht oder beachtet. Während religiöse Kunst oft Klischees anspricht, hatte diese Ausstellung absolut nichts Ansprechendes - weder religiös, künstlerisch oder intellektuell. Wie ein Kommentator zusammenfasste: „Künstler können Gott offenbar nicht mehr ins Gesicht sehen.“

Doch die Frage nach dem Wert der künstlerischen Abbildung als Mittel, um uns der religiösen Wahrheit näher zu bringen, stellt sich nicht erst seit hundert Jahren. Sie wird schon länger diskutiert, als es das Christentum gibt. Trevor Hart schreibt in seinem Essay „Beholding the Glory“: „Der Künstler . . . sieht zuerst die Welt um sich herum an und gibt uns dann auf der Basis seines Wahrnehmungsvermögens eine wahrnehmbare Darstellung davon zur Kenntnis. Doch wie Platon sagt, was die Kunst dadurch tut, ist uns einen Schritt weiter von der Wahrheit zu entfernen, denn die Kopie einer Kopie ist immer blasser und weniger originalgetreu als die erste Kopie.“

ANBETUNG ODER GÖTZENDIENST?

Das Christentum ist die einzige der drei monotheistischen Weltreligionen, die Darstellungen Gottes erlaubt. Sowohl das Judentum als auch der Islam sehen solche Darstellungen als Gotteslästerung an. Was sollen wir davon halten, dass die Christenheit etwas praktiziert, das deren Lehrbuch, die Bibel, so klar verurteilt?

Die Antwort lautet, wie bei so vielen anderen Fragen: Das Christentum wurde einer heidnischen Welt aufgedrängt, doch auf Kosten von Wahrheiten, die für die Urkirche selbstverständlich gewesen waren.

Dass die Kirche unmittelbar nach den Aposteln Christi entschieden gegen die bildliche Darstellung Gottes war, entspricht den Zehn Geboten, die Mose und Israel auf dem Sinai empfangen hatten. Im Gegensatz dazu steht die Kapitulation vor Ikonen und Bildnissen einer ganz anderen, späteren Kirche.

Kurz bevor eine neue Generation von Israeliten sich anschickte, das Heilige Land zu betreten, wiederholte Mose die Zehn Gebote und betonte: „Und der HERR redete mit euch mitten aus dem Feuer. Seine Worte hörtet ihr, aber ihr saht keine Gestalt, nur eine Stimme war da“ (5. Mose 4, 12).

Gott wollte keine Bildnisse von sich, und sein Bild sollte den Menschen nicht durch die Augen eingeprägt werden. Wie kann man auch den allmächtigen Gott in ein Bildnis pressen? (Jesaja 46, 5). Er wollte, dass seine Worte ihnen im Ohr und im Herzen nachklangen. Jahrhunderte später zeigten die Worte Christi, dass derselbe Gott die gleiche Art von Anbetung wollte: „Es kommt die Zeit und ist schon gekommen, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Johannes 4, 23-24).

Bilder und Skulpturen, die den Vater, Christus oder Maria darstellen sollen, sind eine Ablenkung und führen in eine religiöse Sackgasse. Viele sakrale Kunstwerke und Bilder haben falsche Vorstellungen unterstützt, durch die Menschen zu Gefangenen von Lehren und Dogmen wurden, die weit von der Religion Moses und Christi entfernt sind. Wenn wir Gottes Willen und Absicht in seinen Worten sehen würden statt durch Jahrhunderte alten Kerzenrauch in klischeehaften religiösen Bildern, könnten wir wirklich beginnen, Gott zu sehen - nach seinem, nicht nach unserem Bild.