„Die Wahrheit ist auf der Gasse zu Fall gekommen“, sagte vor langer Zeit ein Prophet zu seinem Volk. Das hätte er ebenso gut über unsere heutige Welt sagen können.
Ein Vierteljahrhundert nach dem Zusammenbruch des Ostblocks scheinen die beiden Ideologien, die die Kultur des Westens lange dominiert haben, ins Wanken geraten zu sein. In jüngster Zeit hat der Kapitalismus selbst einen schweren Schlag erlitten. Warum werden diese beiden Stützen der Gesellschaft so bewundert und was soll aus ihnen werden?
Lassen wir einmal den Weichzeichner weg und schauen wir uns die Person, die wir „ich“ nennen, genauer an. Und auch, warum wir eigentlich meinen, dass ein Weichzeichner nötig ist.
Ideologien haben damit zu tun, was wir glauben wollen. In Kapital und Ideologie untersucht Thomas Piketty die früheren und aktuellen politisch-wirtschaftlichen Entscheidungen der Menschheit.